Rennen des Lebens

Ένας μαραθώνιος σε μαθαίνουν πως είναι η ζωή. Με τη δική του αρχή, μέση και τέλος. Σε προετοιμάζουν προτού ακόμα έρθεις σε αυτήν, σε προετοιμάζουν μόλις πατήσεις το πόδι σου και συνεχίζουν να, ακάθεκτοι, μέχρι να φύγεις. Χωρίς να σε αφήνουν να ζήσεις πολλές φορές, παρά μονάχα να τρέχεις, να προσπαθείς να τρέχεις χωρίς να σταματάς. Μονάχα να τρέχεις. Μονάχα να τρέχεις σου επιτρέπουν, και πολλές φορές με δικές τους υποδειξεις, δικές τους συμβουλές, δικές τους φιλοδοξίες και στόχους στον δικό σου γαμημένο μαραθώνιο.

Με το δικαίωμα που εσύ τους αφήνεις να έχουν.
Αν με ρωτήσεις.

<<Αγώνας ζωής

von Niki Pateraki

Bei einem Marathon lernt man, wie das Leben aussieht. Mit seinem eigenen Anfang, seiner Mitte und seinem Ende. Er bereitet dich vor, bevor du ihn erreichst, er bereitet dich vor, sobald du ihn betrittst, und er geht unaufhaltsam weiter, bis du ihn verlässt. Ohne dich oft leben zu lassen, sondern nur rennend, versuchend zu rennen, ohne anzuhalten. Nur rennen. Nur laufen, das erlauben sie dir, und oft mit ihren eigenen Hinweisen, ihren eigenen Ratschlägen, ihren eigenen Ambitionen und Zielen in deinem eigenen verdammten Marathon.

Mit dem Recht, das du ihnen zugestehst.
Wenn du mich fragst.

<<“Rennen des Lebens.

Barcelona,Spanien

Hoffnung

Krieg 

Krieg bedeutet Tod .

Krieg bedeutet Leid .

Wo ist die Diplomatie geblieben?

Wo ist die Gewaltlosigkeit geblieben?

Frieden auf Erden .

Ein Leben ohne das Böse .

Ein Leben voller Wachstum .

Und ohne  Zerstörung .

Aber mit Liebe im Herzen.

von Jeannette Paterakis

Barcelona,Spanien

Nicht müde werden

Nicht müde werden
sondern dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand hinhalten.

von Hilde Domin

Patria

Patria est, ubicumque est bene”

Die Heimat ist dort, wo man sich wohlfühlt.

von Marcus Tullius Cicero

Barcelona,Spanien

Carmen

carmina

Catull.1 
Widmung an Cornelius Nepos

ad Cornelium

(1) Cui dono lepidum novum libellum
arida modo pumice expolitum?
(2) Corneli, tibi: namque tu solebas
meas esse aliquid putare nugas.
(3) Iam tum, cum ausus es unus Italorum
omne aevum tribus explicare cartis . . .
(4) Doctis, Iuppiter, et laboriosis!
(5) Quare habe tibi quidquid hoc libelli –
qualecumque, quod, o patrona virgo,
plus uno maneat perenne saeclo!

von Catull

zu Cornelius

Wem nur schenk ich das nette neue Büchlein,

Das vom trockenen Bimsstein frisch geglättet?

Dir, Cornelius! denn du glaubtest immer,

Meine Sächelchen seien nicht ganz wertlos;

Damals schon, als allein bei uns du wagtest,

Alle Zeit zu entfalten in drei Wälzern,

Grundgescheiten, bei Gott, und voller Mühsal.

Drum, was dran ist an diesem Büchlein, nimm es,

Welchen Wert es auch hat. O holde Jungfrau, 

Gib ihm länger als ein Jahrhundert Geltung!

Übersetzung: E.Gottwein 

Barcelona,Spanien

Rat

Rat

Nein, Junge, suche du allein
Den Weg und laß mich weitergehen!
Mein Weg ist weit und mühevoll
Und führt durch Dornen, Nacht und Wehen.

Geh lieber mit den andern dort!
Der Weg ist glatt und viel betreten,
Ich will in meiner Einsamkeit
Auch einsam sein und beten.

Und siehst du mich auf Bergen stehen,
Beneid mich nicht um meine Flügel!
Du wähnst mich hoch und himmelnah –
Ich seh, der Berg war nur ein Hügel.

von Hermann Hesse

Barcelona,Spanien

gestern und heute 

Gestern war ich noch ich,

doch wer bin ich heute ?

Bin ich ein besserer Mensch geworden ?

Bin ich ein effizienterer Mensch geworden ?

Leiste ich mehr als gestern ?

Leiste ich mehr als sie ?

Bin ich nützlich für die Menschheit ?

Bin ich wertvoll für jemanden?

Für wen bin ich wertvoll?

Wie lange werde ich

für diese Person 

wertvoll sein ? 

Ich fühle mich heute anders .

Ich fühle mich verwandelt.

Aber ist das gut so ?

Kann man  meine Verwandlung

eine Verbesserung nennen ? 

Was meinst du ?

von Jeannette Paterakis

Barcelona,Spanien

grün

Die große Fracht

Die große Fracht des Sommers ist verladen,
das Sonnenschiff im Hafen liegt bereit,
wenn hinter dir die Möwe stürzt und schreit.
Die große Fracht des Sommers ist verladen.

Das Sonnenschiff im Hafen liegt bereit,
und auf die Lippen der Galionsfiguren
tritt unverhüllt das Lächeln der Lemuren.
Das Sonnenschiff im Hafen liegt bereit.

Wenn hinter dir die Möwe stürzt und schreit,
kommt aus dem Westen der Befehl zu sinken;
doch offnen Augs wirst du im Licht ertrinken,
wenn hinter dir die Möwe stürzt und schreit.

von Ingeborg Bachmann

© Piper Verlag GmbH, München 1978
Aus: Die gestundete Zeit. 1953.

Barcelona ,Spanien

Wochenende

Lied des Einsiedels

Wie seltsam hat sich dies gewendet, 
 Daß aller Wege wirrer Sinn 
 Vor dieser schmalen Tür geendet 
 Und ich dabei so selig bin!

Der stummen Sterne reine Nähe 
 Weht mich mit ihrem Zauber an 
 Und hat der Erde Lust und Wehe 
 Von meinen Stunden abgetan.

Der süße Atem meiner Geige 
 Füllt nun mit Gnade mein Gemach, 
 Und so ich mich dem Abend neige, 
 Wird Gottes Stimme in mir wach.

Wie seltsam hat sich dies gewendet, 
 Daß aller Wege wirrer Sinn 
 Vor dieser schmalen Tür geendet 
 Und ich dabei so selig bin,

Und von der Welt nur dies begehre, 
 Die weißen Wolken anzusehn, 
 Die lächelnd, über Schmerz und Schwere, 
 Von Gott hin zu den Menschen gehn.

von Stefan Zweig
(* 1881-11-28, † 1942-02-23)

Barcelona,Spanien

Menschen


von Elias Canetti

Man mag drei- oder viertausend Menschen gekannt haben, man spricht aber immer nur von sechs oder sieben.

Barcelona,Spanien

Angewohnheiten

von Hans Magnus Enzensberger

ANGEWOHNHEITEN

Wie oft mußte Plato sich schneuzen,
der heilige Thomas von Aquin
seine Schuhe ausziehen,
Einstein sich die Zähne putzen,
Kafka das Licht ein- und ausschalten,
bevor sie zu dem kamen,
was ihnen aufgetragen war?

Ganze Wochen, aufs ganze gesehen,
bringen wir damit zu,
unsere Hemden auf- und zuzuknöpfen,
unsere Brillen zu suchen
oder das, was wir zu uns nahmen,
wieder auszuscheiden.

Wie flüchtig sind unsere Meinungen
und unsere Werke, verglichen mit dem,
was wir miteinander teilen:
Kochen, Waschen, Treppensteigen –
unscheinbare Wiederholungen,
die friedlich sind, gewöhnlich
und unentbehrlicher als jedes chef d’œuvre.

von Hans Magnus Enzensberger

Barcelona,Spanien

immer weiter

 Auf den Spuren des Schönen hatte Aschenbach sich eines Nachmittags in das innere Gewirr der kranken Stadt vertieft. Mit versagendem Ortssinn, da die Gässchen, Gewässer, Brücken und Plätzchen des Labyrinthes zu sehr einander gleichen, auch der Himmelsgegenden nicht mehr sicher, war er durchaus darauf bedacht, das sehnlich verfolgte Bild nicht aus den Augen zu verlieren, und zu schmählicher Behutsamkeit genötigt, an Mauern gedrückt, hinter dem Rücken Vorangehender Schutz suchend, ward er sich lange nicht der Müdigkeit, der Erschöpfung bewusst, welche Gefühl und immerwährende Spannung seinem Körper, seinem Geiste zugefügt hatten. Tadzio ging hinter den Seinen, er ließ der Pflegerin und den nonnenähnlichen Schwestern in der Enge gewöhnlich den Vortritt, und einzeln schlendernd wandte er zuweilen das Haupt, um sichüber die Schulter hinweg der Gefolgschaft seines Liebhabers mit einem Blick seiner eigentümlich dämmergrauen Augen zu versichern. Er sah ihn, und er verriet ihn nicht. Berauscht von dieser Erkenntnis, von diesen Augen vorwärts gelockt, am Narrenseile geleitet von der Passion, stahl der Verliebte sich seiner unziemlichen Hoffnung nach – und sah sich schließlich dennoch um ihren Anblick betrogen. Die Polen hatten eine kurz gewölbte Brücke überschritten, die Höhe des Bogens verbarg sie dem Nachfolgenden, und seinerseits hinaufgelangt, entdeckte er sie nicht mehr. Er forschte nach ihnen in drei Richtungen, geradeaus und nach beiden Seiten den schmalen und schmutzigen Quai entlang, vergebens. Entnervung, Hinfälligkeit nötigten ihn endlich, vom Suchen abzulassen.

von Thomas Mann /aus der Tod in Venedig

Barcelona,Spanien