Die Stadt

Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.

Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
Kein Vogel ohn Unterlass;
Die Wandergans mit hartem Schrei
Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
Am Strande weht das Gras.

Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer.

Theodor Storm . 1817-1888

Kalami,Chania,Kreta,Griechenland

An die Freude

Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium!
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
was die Mode streng geteilt.
Alle Menschen werden Brüder,
wo Dein sanfter Flügel weilt.

Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder – überm Sternenzelt
Muss ein lieber Vater wohnen.

Wem der große Wurf gelungen,
Eines Freundes Freund zu sein;
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein!
Ja – wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wers nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund!

Was den großen Ring bewohnet,
Huldige der Sympathie!
Zu den Sternen leitet sie,
Wo der Unbekannte thronet.

Freude trinken alle Wesen
An den Brüsten der Natur,
Alle Guten, alle Bösen
Folgen ihrer Rosenspur.
Küsse gab sie uns und Reben,
Einen Freund, geprüft im Tod.
Wollust ward dem Wurm gegeben,
Und der Cherub steht vor Gott.

Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahndest du den Schöpfer, Welt?
Such ihn überm Sternenzelt,
Über Sternen muss er wohnen.

Freude heißt die starke Feder
In der ewigen Natur.
Freude, Freude treibt die Räder
In der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen,
Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen,
Die des Sehers Rohr nicht kennt.

Froh, wie seine Sonnen fliegen,
Durch des Himmels prächt’gen Plan,
Laufet, Brüder, eure Bahn,
Freudig wie ein Held zum Siegen.

Aus der Wahrheit Feuerspiegel
Lächelt sie den Forscher an.
Zu der Tugend steilem Hügel
Leitet sie des Dulders Bahn.
Auf des Glaubens Sonnenberge
Sieht man ihre Fahnen wehn,
Durch den Riss gesprengter Särge
Sie im Chor der Engel stehn.

Duldet mutig, Millionen!
Duldet für die bessre Welt!
Droben überm Sternenzelt
Wird ein großer Gott belohnen.

Göttern kann man nicht vergelten,
Schön ists, ihnen gleich zu sein.
Gram und Armut soll sich melden,
Mit den Frohen sich erfreun.
Groll und Rache sei vergessen,
Unserm Todfeind sei verziehn,
Keine Träne soll ihn pressen,
Keine Reue nage ihn.

Unser Schuldbuch sei vernichtet!
Ausgesöhnt die ganze Welt!
Brüder – überm Sternenzelt
Richtet Gott, wie wir gerichtet.

Freude sprudelt in Pokalen,
In der Traube goldnem Blut
Trinken Sanftmut Kannibalen,
Die Verzweiflung Heldenmut – –
Brüder, fliegt von euren Sitzen,
Wenn der volle Römer kreist,
Lasst den Schaum zum Himmel spritzen:
Dieses Glas dem guten Geist.

Den der Sterne Wirbel loben,
Den des Seraphs Hymne preist,
Dieses Glas dem guten Geist
Überm Sternenzelt dort oben!

Festen Mut in schwerem Leiden,
Hilfe, wo die Unschuld weint,
Ewigkeit geschwornen Eiden,
Wahrheit gegen Freund und Feind,
Männerstolz vor Königsthronen –
Brüder, gält es Gut und Blut, –
Dem Verdienste seine Kronen,
Untergang der Lügenbrut!

Schließt den heilgen Zirkel dichter,
Schwört bei diesem goldnen Wein:
Dem Gelübde treu zu sein,
Schwört es bei dem Sternenrichter!

Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller

(* 10. November 1759 in Marbach am Neckar; † 9. Mai 1805 in Weimar),

Chania,Akrotiri,Kreta,Griechenland

Stavros in February -Stavros im Februar

There are a lot of people, but many more faces because everyone has several.

Es gibt eine Menge Menschen, aber noch viel mehr Gesichter, denn jeder hat mehrere.

Rainer Maria Rilke

Chorafakia,Akrotiri,Crete

Perhaps all the dragons of our lives are princesses who are only waiting to see us once beautiful and brave.Perhaps everything terrible is in its deepest being something helpless that wants help from us.

Vielleicht sind alle Drachen unseres Lebens Prinzessinnen, die nur darauf warten uns einmal schön und mutig zu sehen. Vielleicht ist alles Schreckliche im Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will.

Rainer Maria Rilke

a rainbow in Crete -ein Regenbogen auf Kreta

You’ll never find a rainbow if you’re looking down .

Schauen Sie in den Himmel, Sie werden den Regenbogen nie finden, wenn Sie immer nach unten schauen.

Charlie Chaplin

beauty in Heraklion,Crete -Schönheit in Heraklion ,Kreta

And what, Socrates, is the food of the soul? Surely, I said, knowledge is the food of the soul.

Und was, Sokrates, ist die Nahrung der Seele? Gewiss, sagte ich, Wissen ist die Nahrung der Seele.

Platon

archeological museum Heraklion archäologisches Museum Heraklion

Archanes,Heraklion,Crete-Archanes ,Heraklion ,Kreta

It is not titles that honor men, but men that honor titles.

Nicht der Titel verleiht dem Mann Glanz, sondern der Mann dem Titel.

Niccolo Machiavelli

Knossos,Crete,Greece -Knossos,Kreta,Griechenland

Since we cannot change reality, let us change the eyes which see reality.

Laß uns also das Auge ändern, das die Wirklichkeit sieht.

Nikos Kazantzakis

Jeannette Paterakis , Eftychis Paterakis

Eftychis Paterakis, Jeannette Üaterakis, Niki Pateraki

Heraklion, Crete, Greece in December -Heraklion , Kreta , Griechenland im Dezember

 I felt once more how simple and frugal a thing is happiness: a glass of wine, a roast chestnut, a wretched little brazier, the sound of the sea. Nothing else.

Ich fühlte noch einmal, wie einfach und genügsam etwas Glück ist: ein Glas Wein, eine geröstete Kastanie, ein armseliges Kohlenbecken, das Rauschen des Meeres. Nichts anderes.


Nikos Kazantzakis

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Eftychis Paterakis Jeannette Paterakis