Nationalmuseum in Warschau 3

Fortes fortuna adiuvat.

Den Mutigen hilft das Glück.

lateinisches Sprichwort

Warschau,Polen

Nationalmuseum in Warschau 2

Ich ging bis in den Wald hinein, dort hätte ich endlos herumstromern können. Im Wald war es plötzlich still, eine riesige und behagliche Tiefe tat sich auf, in der man sich gut verstecken konnte. Der Wald schaukelte meine Gedanken. Hier musste ich mein unangenehmstes Leiden nicht verstecken – mein Weinen. Ich konnte die Tränen fließen lassen, sie konnten die Augen spülen und die Sicht verbessern. Vielleicht konnte ich deshalb mehr sehen als Menschen mit trockenen Augen.

von OLGA TOKARCZUK

aus GESANG DER FLEDERMÄUSE

Warschau,Polen

Nationalmuseum in Warschau

Das Pfingstereignis (Apg 2,1-13)

  1. Und als sich der Pfingsttag erfüllte,
    waren alle an einem Ort beisammen;
  2. und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen,
    wie wenn ein gewaltiger Wind fegt,
    und er erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen,
  3. und es erschienen ihnen sich verteilende Zungen
    wie von Feuer,
    und (es) setzt sich auf jeden einzelnen von ihnen;
  4. und alle wurden von heiligem Geist erfüllt
    und fingen an, in anderen Zungen zu reden,
    je nachdem der Geist ihnen zu sprechen eingab.
  5. Es wohnten nun in Jerusalem Juden,
    gottesfürchtige Männer aus jedem Volk unter dem Himmel.
  6. Als nun diese Stimme erscholl,
    kam die Menge zusammen und wurde verwirrt;
    denn sie hörten sie ein jeder in der eigenen Sprache reden.
  7. Sie gerieten nun außer sich und staunten und sprachen:
    Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, Galiläer?
  8. Und wie hören wir sie ein jeder in unserer eigenen
    Sprache, in der wir aufgewachsen sind –
  9. Parther und Meder und Elamiter
    und die, die Mesopotamien bewohnen,
    Judäa wie auch Kappadozien,
    Pontus und Asien,
  10. Phrygien wie auch Pamphylien,
    Ägypten und die Gebiete Libyens bei Kyrene,
    und die ansässigen Römer,
  11. Juden wie auch Proselyten
    Kreter und Araber -hören wir sie in unserer Sprache die Großtaten Gottes verkünden?
  12. Sie gerieten nun alle außer sich und waren ratlos,
    einer sprach zum anderen: Was soll das bedeuten?
  13. Andere aber spotteten und sprachen:
    Sie sind voll süßen Weines.

Warschau ,Polen

Sagrada Familia 5

Der Sonnengesang

Höchster, allmächtigster, guter Herr,
Dir sei Lob, Herrlichkeit und Ehre und jegliche Segnung; Dir allein, Höchster, gebühren sie,
und kein Menschen ist würdig, Dich nur zu nennen.

Gelobt seist Du, mein Herr, mit allen Deinen Geschöpfen, besonders dem Bruder Sonne,
welcher der Tag ist und durch den Du uns leuchtest, und er ist schön und strahlend mit großem Glanz, von Dir, Höchster, trägt er das Zeichen.

Gelobt seist Du, mein Herr, für Schwester Mond und die Sterne. Du hast sie im Himmel gebildet, hell, köstlich und schön.

Gelobt seist Du, mein Herr, für Bruder Wind und Luft und Wolken und trübes und jedes Wetter, durch das Du Deine Geschöpfe erhältst.

Gelobt seist Du, mein Herr, für Schwester Wasser.
Sie ist sehr nützlich, und demütig und köstlich und keusch.

Gelobt seist Du, mein Herr, für Bruder Feuer, durch den Du die Nacht erleuchtest. Schön ist er und fröhlich und stark und mächtig.

Gelobt seist Du, mein Herr, für unsere Schwester, die Mutter Erde, die uns erhält und trägt.
und vielerlei Früchte hervorbringt mit bunten Blumen und Kräutern.

Gelobt seist Du, mein Herr,
für alle, die verzeihen aus Liebe zu Dir, und Krankheit und Not ertragen,
Selig, die im Frieden ausharren.
Denn durch Dich, Höchster, werden sie gekrönt.

Gelobt seist Du, mein Herr, für unsere Schwester, den leiblichen Tod. Kein lebender Mensch kann ihr entrinnen.
Wehe denen, die sterben in schwerer Sünde!
Selig, die sich Deinem heiligsten Willen fügen,
denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.

Lobt und preist meinen Herrn,
dankt ihm und dient Ihm mit großer Demut!

von Franziskus von Assisi

Barcelona ,Spanien

Sagrada Familia 4

Reserviere eine bestimmte Zeit für dich selbst und halte dich ruhigen Gemüts in Erfolg und Mißerfolg, frei von Unruhe und Verwirrung, sowohl bei frohen als bei traurigen Anlässen.

von Ignatius von Loyola (1491 – 1556)

Barcelona,Spanien

Wochenende

Lied des Einsiedels

Wie seltsam hat sich dies gewendet, 
 Daß aller Wege wirrer Sinn 
 Vor dieser schmalen Tür geendet 
 Und ich dabei so selig bin!

Der stummen Sterne reine Nähe 
 Weht mich mit ihrem Zauber an 
 Und hat der Erde Lust und Wehe 
 Von meinen Stunden abgetan.

Der süße Atem meiner Geige 
 Füllt nun mit Gnade mein Gemach, 
 Und so ich mich dem Abend neige, 
 Wird Gottes Stimme in mir wach.

Wie seltsam hat sich dies gewendet, 
 Daß aller Wege wirrer Sinn 
 Vor dieser schmalen Tür geendet 
 Und ich dabei so selig bin,

Und von der Welt nur dies begehre, 
 Die weißen Wolken anzusehn, 
 Die lächelnd, über Schmerz und Schwere, 
 Von Gott hin zu den Menschen gehn.

von Stefan Zweig
(* 1881-11-28, † 1942-02-23)

Barcelona,Spanien

Menschen


von Elias Canetti

Man mag drei- oder viertausend Menschen gekannt haben, man spricht aber immer nur von sechs oder sieben.

Barcelona,Spanien

Morgenstund

Morgenstund hat Gold im Mund.
Ein neuer Tag beginnt,
voller Kraft und voller Erwartungen.

Wie ein Glas Champagner prickelt es –
das Gefühl der Ungewissheit.
Was wird heute passieren?
Was kann heute geschehen?

Ich lasse mein Herz leuchten.
Von innen kommt meine Stärke.
Und wir gehen weiter,
voller Hoffnung
und voller Liebe –
Liebe zum Leben.

Danke.

Du und ich 

Kennst du mich ?

Du glaubst,mich zu kennen.

Doch du kennst mich nicht. 

Niemand kennt mich. 

Sogar ich selbst 

kenne mich nicht.

Wer bin ich?

Jemand, der sich ändert.

Jeden Tag verändert.

Wer bist du ? 

Kennst du dich ?

Sag es mir bitte.

Ich möchte 

dir vertrauen können.

Doch möchte ich 

zuerst wissen,

wer du bist .

Sag es mir bitte.

Lass uns zusammen

auf eine Reise gehen.

Auf eine Erkennungsreise.

Komm !!!

von Jeannette Paterakis

Barcelona,Spanien

Du

Wenn ich an dich denke,

lache ich,

und möchte andauernd

 danke sagen

für alles.

Auf immer und ewig.

von Jeannette Paterakis

Barcelona,Spanien

Verständnis

Jetzt gehen wir 

mit den Bäumen sprechen 

und mit den Vögeln.

Vielleicht werden 

 sie uns verstehen.

von Jeannette Paterakis

Barcelona,Spanien

danke

Ich kann .

Ich will.

Ich werde.

Das ist mein Leben.

Aber nicht nur.

Das ist unser Leben.

Danke. 

von Jeannette Paterakis

Barcelona,Spanien