Grado (aus dem Lateinischen ad gradus, „an der Stufe“, also einem Kanal, der nach Aquileia führte) ist eine italienische Stadt mit 7544 Einwohnern . Sie liegt in der Region Friaul-Julisch Venetien an der Nordküste der Adria auf einer Küstendüne am östlichen Ende des Golfs von Venedig. Die Insel von Grado, die Sonneninsel oder Goldinsel genannt wird, liegt am Rande der Lagune von Grado. In Grado wird eine Variante des Venetischen gesprochen, der sogenannte Gradeser Dialekt.







Grado wurde vermutlich im 2. Jahrhundert v. Chr. als Seehafen der Stadt Aquileia gegründet und trug den Namen Ad Aquas Gradatas bzw. einfach Gradus.Der Militärhafen unterstand der römischen Flottenbasis Classis in Ravenna. Schon nach dem germanischen Einfall nach Norditalien während der Markomannenkriege (170 n. Chr.) wurde ein römisches Militärlager (castrum) angelegt. Zwischen Aquileia und Ravenna bestand ein ganzjähriger Handel, der über die Lagunenkette von Grado, Marano Lagunare, Caorle, Venedig und Comacchio abgewickelt wurde.
Ab dem 4. Jahrhundert wurden die ersten christlichen Kirchen in Grado errichtet: Sant’Eufemia, Santa Maria delle Grazie und die Kirche an der Piazza Biagio Marin. Die Kathedrale Sant’Eufemia wurde 456 unter der Herrschaft des Patriarchen Nicetas von Aquileia erbaut. Nach dem Angriff der Hunnen unter Führung Attilas 452 wurde Grado vorübergehend Sitz des Erzbischofs. Ab der Mitte des 5. Jahrhunderts liegen keine Nachweise von Siedlungen in der Lagune mehr vor, doch ließ sich zeigen, dass Aquileia fortbestand.
Nach dem Zerfall des Römischen Reiches gehörte Grado zum byzantinischen Venedig. Nach 568 erwählte der Erzbischof und spätere Patriarch Grado zum endgültigen Sitz, wobei dieser im 12. Jahrhundert nach San Silvestro in Venedig transferiert wurde. Zwischen 575 und 1131 residierten in Grado eigene Patriarchen, bis das Patriarchat von Venedig gegründet wurde. Über einige Jahrhunderte hindurch wurde Grado von Piraten und Nachbarn überfallen und geplündert, doch blieben die frühchristlichen Kirchen Sant’Eufemia, Santa Maria delle Grazie und das Baptisterium San Giovanni Battista als wertvollster Schatz erhalten.
Dem in Grado residierenden Comes oblag die Aufgabe, die sogenannte Stapelpflicht im Golf von Venedig (etwa die Linie Ancona–Pula) durchzusetzen, also die Bestimmung, dass jeder Händler zuerst seine Waren in Venedig auf dem dortigen Marktplatz zum Verkauf anzubieten hatte, sobald er die Grenzen des Stapelbereichs überschritt. Dafür standen dem Comes von Grado rund um den Golf kleine Schiffsverbände zur Verfügung. Die Herrschaft der Republik Venedig über Grado dauerte bis 1797.
Mit dem Frieden von Campo Formio 1797 und erneut ab 1815 gehörte Grado zum habsburgischen Kaisertum und ab 1815 auch zum Deutschen Bund. 1854 wurden für Badegäste die ersten „camerini“, also Umkleide- und Badekabinen aufgestellt. 1873 wurde ein Erholungsheim, das sogenannte Seehospiz errichtet, das auch kranken Kindern der ärmeren Bevölkerung zur Verfügung stand.1885 wurde der Wellenbrecher Diga zum Schutz der Anlagen fertiggestellt. 1892 kam es unter Kaiser Franz Joseph I. per Erlass zur Gründung der „Kur- und Badeanstalt Grado“, und der Fischerort wurde zum k. u. k. Seebad Grado ausgebaut.
1896 entstand mit dem Fonzari das erste größere Hotel der Stadt. Bedingungen für den Ausbau des Seebades waren die Errichtung eines artesischen Brunnens für die Trinkwasserversorgung im Jahr 1900 und die Trockenlegung das etwa 6,5 Hektar großen, östlich der Altstadt gelegenen Gebiets Corbatto in den Jahren 1900/01. 1903 übersiedelte das Wiener Künstler-Ehepaar Emma und Josef Maria Auchentaller nach Grado, wo es auf dem Areal der 1902 abgerissenen napoleonischen Wehranlage seine Pension Fortino baute und das Wiener Bürgertum anlockte. 1910 errichtete die kaiserlich-königliche privilegierte Friauler Eisenbahn-Gesellschaft (FEG) mit der Strecke Cervignano–Aquileia–Pontile per Grado den Anschluss an die Bahnlinie nach Wien. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges war die Zeit der österreichischen Riviera vorbei.
Die Gemeinde war bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Teil der Grafschaft Görz und Gradisca, wobei sie dem Gerichtsbezirk Cervignano unterstellt war, der wiederum Teil des Bezirks Monfalcone war. Im Mai 1915 wurde Grado nach strategischem Rückzug der k. u. k.-Truppen hinter den Isonzo von Italien besetzt. Nach kurzer Rückeroberung im Jahre 1917 wurde es in den Friedensverhandlungen von St. Germain (1919) endgültig Italien zugesprochen. Seither gehörte es zur Provinz Gorizia, die 2017 aufgelöst wurde. In den 1920er Jahren setzte bereits wieder reger touristischer Zustrom aus Mitteleuropa ein, der durch den Zweiten Weltkrieg abermals ein jähes Ende fand.
Mit dem Bau der 5 km langen Dammstraße nach Norden im Jahr 1936 wurde das straßenverkehrstechnische Inseldasein beendet. Die dadurch unrentable Eisenbahnstrecke nach Cervignano wurde 1937 stillgelegt. 1966 wurde die zweite Brücke Richtung Osten errichtet. Heute leben die Einwohner vorwiegend von der Seefischerei und vom Tourismus, der seit den 1960er Jahren wieder floriert.
Wikipedia
Die Ecke kenne ich überhaupt nicht. Danke für all die Info und tollen Fotos.
Ich schließe daraus, dass Du wieder unterwegs bist, liebe Jeanette.
Liebe Grüße und Bussis zu dir, B.
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Im Juli war ich mit meiner Jüngsten auf Reisen, was mich sehr erfreute .Und Grado ist natürlich immer ein Highlight.Wir Österreicher lieben Grado. Ich mache schon Pläne für nächsten Sommer 🙂 Ich wünsche dir eine herrliche Zeit.Die liebsten Grüße .
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Es ist gut, dich wieder mal bloggen zu sehen, Jeannette. Dein Post über die schöne Stadt Grado an der Adria hat mich stark beeindruckt.
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Herzlichen Dank. Javier wird es endlich ein bisschen kühler.Die Hitze auf Kreta macht mir immer zu schaffen.Grado ist für mich wie eine zweite Heimat und daher versuche ich zu mindest einmal im Jahr ,dorthin zu reisen. Ich wünsche dir das Allerbeste.Liebe Grüße.
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Wonderful pictures ❤
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Grazie di cuore, buona serata ❤
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