Prag im November

Liebeserklärung

Deine Hand ist in meiner,

so lange Du sie dort läßt.

Franz Kafka
(gelegentlich tschechisch František Kafka, hebräischer Name אנשיל Anschel;* 3. Juli 1883 in Prag, Österreich-Ungarn; † 3. Juni 1924 in Kierling, Österreich)

Prag,Tschechische Republik

Prag im Winter

Der blinde Geiger zu Prag


„Bruder Janko, Bruder Janko,
Nimm die Geige, nimm den Bogen,
Böse Träume, blut’ge Träume
Haben meinen Geist umzogen.“

„Spiel’ nur wieder deine Weisen
Die noch stets den Bann gebrochen,
Daß die grimmen Stürme schweigen
Die an’s Tor des Herzens pochen.“

Also spricht der blutigfinst’re
Dalibor, der wilde Räuber,
Auf den Knauf des Schwert’s sich stützend,
Zu dem alten Schmerzbetäuber.

Und der Geiger, gern erbötig,
Nimmt die Geige, nimmt den Bogen,
Und wie Friedensengel kommen
All’ die Klänge angezogen;

Dringen schmeichelnd in das wilde
Räuberherz, wie milde Schimmer,
Die der Mond durch Wolken sendet
Auf verbrannte, öde Trümmer.

von Johann Nepomuk Vogl (* 7. Februar 1802 in Wien; † 16. November 1866 ebenda)

Das Lied von der Moldau

Das Lied von der Moldau

Am Grunde der Moldau wandern die Steine
Es liegen drei Kaiser begraben in Prag.
Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.
Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.

Es wechseln die Zeiten. Die riesigen Pläne
Der Mächtigen kommen am Ende zum Halt.
Und gehn sie einher auch wie blutige Hähne
Es wechseln die Zeiten, da hilft kein Gewalt.

Am Grunde der Moldau wandern die Steine
Es liegen drei Kaiser begraben in Prag.
Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.
Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.

von Bertolt Brecht (* 10. Februar 1898 in Augsburg; † 14. August 1956 in Ost-Berlin),

C

Prag,Tschechische Republik

Das Lied von der Moldau, ursprünglich Es wechseln die Zeiten, ist der postume Titel eines Gedichts von Bertolt Brecht. Es entstand im August/September 1943 im Exil in den USA und stellt das Fragment eines Moldaulieds dar, das Brecht für sein Stück Schweyk im Zweiten Weltkrieg vorgesehen hatte, und in das es postum aufgenommen wurde.[1] In der Vertonung von Hanns Eisler gewann das Lied auch außerhalb seines Kontextes im Theaterstück Verbreitung.

Der ursprünglich acht Verse umfassende Text (beginnend mit dem Vers „Es wechseln die Zeiten“) stellt die letzte Strophe des Entwurfs eines auf acht Strophen konzipierten, aber unvollendeten Liedes dar, das von einer Prager Sage handeln sollte, nach der das Flussbett der Moldau mit den Tränen des Volkes gefüllt sei. Da Brecht keine befriedigende Lösung für das Lied fand, blieben die Entwürfe unvollendet.

1956 vertonte Hanns Eisler den Text, den er in die heute geläufige dreistrophige Form brachte, indem er den Text in zwei vierversige Strophen unterteilte und die ursprünglichen Verse 5 bis 8 als erste Strophe nochmals voranstellte. In dieser Form wurde der Text auch von den Herausgebern des Schweyk-Stücks nach Brechts Tod in die sechste Szene an Stelle des vorgesehenen Moldaulieds sowie im Finale eingefügt. Eislers Melodie lehnt sich rhythmisch verändert an das Thema der Sinfonischen Dichtung Die Moldau von Bedřich Smetana an.

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die Karlsbrücke in Prag

Prag,Tschechische Republik

Die Karlsbrücke  ist eine im 14. Jahrhundert errichtete, historisch bedeutsame Brücke über die Moldau in Prag, die die Prager Altstadt am rechten Ufer mit der Kleinseite am linken verbindet. Sie ist die älteste erhaltene Brücke über den nordwärts fließenden Fluss Moldau und eine der ältesten Steinbrücken Europas. Die Brücke erhielt ihren heutigen Namen nach Kaiser Karl IV. erst im Jahr 1870, sie gilt als Wahrzeichen der Stadt und gehört zu den Nationalen Kulturdenkmälern. Über die Brücke führte der Krönungsweg der böhmischen Könige.

Als Übergang über die Moldau diente zunächst eine Furt, vermutlich seit dem 9. Jahrhundert ergänzt durch Floßverkehr. Eine hölzerne Brücke wurde erstmals im 10. Jahrhundert durch den Gesandten des Kalifen von Córdoba, Ibrahim ibn Yaqub, erwähnt. Die Holzbrücke wurde wiederholt beschädigt und 1157 oder 1158 endgültig durch ein Hochwasser zerstört. Zwischen 1158 und etwa 1170 entstand die erste Prager Steinbrücke im romanischen Stil, die Judithbrücke (Juditin most, benannt nach Judith von Thüringen, der Frau des Herzogs Vladislav II.). 1342 wurde auch diese durch das Magdalenenhochwasser zerstört. Unzerstört blieben einer der beiden Brückentürme auf der Kleinseite, ein Torturm (der später in das Malteserkloster, St. Maria unter der Kette einbezogen wurde) sowie einige Pfeiler und Brückenbögen, die in Wohngebäude auf der Kleinseite integriert wurden.

Die Grundsteinlegung der Karlsbrücke erfolgte 1357 durch Kaiser Karl IV.Nach unterschiedlichen Quellen war die Feier entweder am 15. Juni (Fest des Heiligen Vitus) oder am 9. Juli, dem neunten Tag des siebten Monats um 5:31 Uhr, so dass der Termin sich mit einer regelmäßigen Folge von ungeraden Zahlen wiedergeben lässt: 1-3-5-7-9-7-5-3-1.

Kleinere und größere Flutwellen und schwerer Eisgang bedrohten die Brücke im Verlauf ihrer Geschichte immer wieder, zuletzt im Jahr 1872/74, als fünf Pfeiler schwer beschädigt wurden.

1890 stürzten bei einer weiteren Flut zwei Pfeiler durch treibende Baumstämme ein. Die Reparaturen standen unter der Leitung von Josef Hlávkau nd dem Wiener Professor Franz von Rziha. Sie zogen sich über zwei Jahre hin.

Bei der Einweihung der Karlsbrücke trug diese noch keinerlei Brückenschmuck. Erst nach und nach wurden über den Brückenpfeilern Skulpturen von Heiligen und Patronen aufgestellt, beginnend im Jahre 1629 und vorwiegend im frühen 18. Jahrhundert. Diese stammen aus verschiedenen Bildhauerwerkstätten und sind überwiegend im barocken Stil gehalten. Dazu gehört z. B. die heilige Lutgard von Tongern. Wohl am bekanntesten ist die von Matthias Gottfried Freiherrn von Wunschwitz gestiftete, vom Bildhauer Johann Brokoff um 1683 als Holzmodell geschaffene, von Wolf Hieronymus Herold in Nürnberg gegossene und am 31. August 1693 aufgestellte Bronze-Statue des heiligen Johannes von Nepomuk, der in der Nacht vom 20. auf den 21. März 1393 von der Karlsbrücke gestürzt und in der Moldau ertränkt worden war. Die metallenen Reliefs rechts und links der Statue wurden ebenfalls in Nürnberg gefertigt.

Seit 1965 werden die steinernen Figuren schrittweise durch Repliken ersetzt; die Originale gelangen in das Lapidarium des Nationalmuseums.

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die Altstadt von Prag

Prag,Tschechische Republik

Die Prager Altstadt (tschechisch: Staré Město) ist die älteste der vier Prager Städte (Altstadt, Neustadt, Kleinseite und Hradschin). Ihr Zentrum bildet der Altstädter Ring (Staroměstské náměstí) mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten.

Im 11. und 12. Jahrhundert ließen sich im Schutz der beiden Burgen, der Prager Burg und dem Vyšehrad, entlang der Moldau und der verbindenden Wege deutsche und jüdische Kaufleute sowie einheimische Handwerker nieder. Ein wesentlicher Grund dafür war die Lage an der Kreuzung wichtiger Handelsstraßen und die Existenz einer Furt durch die Moldau und einer Brücke. Die losen Ansiedlungen besaßen zumeist schon eigene Pfarr- und Friedhofskirchen.

Die größte dieser romanischen Siedlungen an der Moldaubiegung ließ Wenzel I. (1230–1253) um 1230/34 befestigen und erhob sie zur Königsstadt. Prag wurde zur Residenzstadt der böhmischen Könige. Die Stadtbefestigung zerschnitt einerseits Siedlungen wie um St. Martin in der Mauer (Kostel sv. Martina ve zdi), andererseits wurden bisher noch unbebaute Flächen in den Mauerring mit einbezogen, die dann recht zügig bebaut wurden.

So gründete der spätere königliche Münzmeister Eberhard mit süddeutschen Kolonisten die Gallusstadt Nova civitas circa S. Gallum (Havelské město), die bis zur Vereinheitlichung der Stadtrechte der Altstadt um 1287 eine eigene Rechtsordnung besaß. Sie entstand um einen regelmäßig angelegten „Neuen“ Markt (Nové tržiště), der sich vom heutigen Obstmarkt (Ovocný trh) bis zum Kohlenmarkt erstreckte. Diese Namen existieren erst seit 1870, vorher hießen sie zusammen Neumarkt oder Gallimarkt.

Noch unter Wenzel I. siedelten sich die ersten Bettelorden in der Altstadt an. Die Dominikaner hatten ihren Sitz bis in die Renaissance in der St.-Clemens-Kirche (heute Teil des Klementinums) an der Karlsbrücke. Für die Franziskaner stiftete Wenzel I. ein Kloster an der späteren Jakobskirche (Kostel sv. Jakuba).

Informationen aus Wikipedia

das einmalige Prag

Da dich das geflügelte Entzücken
über manchen frühen Abgrund trug,
baue jetzt der unerhörten Brücken
kühn berechenbaren Bug.

Wunder ist nicht nur im unerklärten
Überstehen der Gefahr;
erst in einer klaren reingewährten
Leistung wird das Wunder wunderbar.

Mitzuwirken ist nicht Überhebung
an dem unbeschreiblichen Bezug,
immer inniger wird die Verwebung,
nur Getragensein ist nicht genug.

Deine ausgeübten Kräfte spanne,
bis sie reichen, zwischen zwein
Widersprüchen … Denn im Manne
will der Gott beraten sein.

von Rainer Maria Rilke (* 4. Dezember 1875 in Prag, Österreich-Ungarn; † 29. Dezember 1926 im Sanatorium Valmont bei Montreux, Schweiz; eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke

Prag,Tschechische Republik

das zauberhafte Prag

Prag,Tschechische Republik

Architektur

Die Prager Burg mit dem Veitsdom, die Karlsbrücke und der Altstädter Ring mit Teynkirche, Ungelt, Rathaus und astronomischer Uhr sind die bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Auch die zweite mittelalterliche Burg, der Vyšehrad mit der St. Peter-und-Pauls-Kirche, gehört zu den bekannteren Bauwerken. Die Prager Altstadt wird besonders durch ihre alten Häuser, die oft bis in die Romanik und Gotik zurückreichen, ihre zahlreichen Kirchen und engen Gassen geprägt. Auf der Kleinseite und in der Hradschin-Stadt dominieren dagegen Palais aus der Renaissance und dem Barock. Dort befindet sich nahe der Insel Kampa die John-Lennon-Mauer. Unweit der beiden Stadtteile liegt das Kloster Strahov. Im alten jüdischen Stadtteil Josefov sind mehrere Synagogen und der Alte Jüdische Friedhof erhalten.

In der 1348 gegründeten Neustadt befinden sich das Neustädter Rathaus am Karlsplatz, viele gotische und barocke Kirchen und Klöster sowie der größte und belebteste Platz in Prag, der Wenzelsplatz, der als von mondänen Einkaufspassagen gesäumter Boulevard kaum noch an seinen mittelalterlichen Ursprung erinnert. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Kirche Maria Schnee.

Berühmt ist Prag ebenso für seine zahlreichen Jugendstilbauten. In Prag beeinflusste der Kubismus auch die Architektur. Kubistische Architektur gilt als tschechisches Spezifikum. Ein bekanntes Beispiel ist das Haus zur Schwarzen Muttergottes des Architekten Josef Gočár. Auch die moderne Architektur ist neben der etwas außerhalb im Stadtteil Dejvice (Prag 6) gelegenen Werkbundsiedlung Prag mit einigen exzeptionellen Bauten wie der Villa Müllervon Adolf Loos, Frank Gehrys Tanzendem Haus vertreten. Ebenso ist der Kubismus vertreten.

Die 13 großen Prager Moldaubrücken aus verschiedenen Zeiten prägen das Stadtbild. Der Prager Fernsehturm ragt weit über die Dächer des Stadtteils Žižkov. Ein weiterer Aussichts- und Sendeturm ist der dem Eiffelturm nachempfundene Aussichtsturm Petřín. Der 60 Meter hohe Turm wurde 1891 eröffnet. Über Moldau und Stadt erhob sich ab 1955 das mit über 30 m weltgrößte Stalin-Denkmal, gehauen aus Granit. Es wurde bereits 1962 wieder gesprengt.

Auch außerhalb der Innenstadt gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie den durch die Schlacht im Jahr 1620 berühmt gewordenen Weißen Berg (Bílá hora) mit dem Renaissance-Jagdschloss Schloss Stern, das unweit gelegene Benediktinerkloster Břevnov, das Schloss Ctěnice, das barocke Schloss Troja mit seinen Deckengemälden und den Prager Zoo.

ein Novemberabend in Prag

In der abendlichen Sonne

In der abendlichen Sonne

sitzen wir gebeugten Rückens

auf den Bänken in dem Grünen.

Unsere Arme hängen nieder,

unsere Augen linzeln traurig.

Und die Menschen gehn in Kleidern

schwankend auf dem Kies spazieren

unter diesem großen Himmel,

der von Hügeln in der Ferne

sich zu fernen Hügeln breitet.

Franz Kafka
(* 1883-07-03, † 1924-06-03)

Prag, Tschechische Republik

Prag in der Tschechischen Republik

Prag ,Tschechische Republik

Prag (tschechisch Praha) ist die Hauptstadt und zugleich bevölkerungsreichste Stadt  Tschechiens. Mit über 1,3 Millionen Einwohnern belegt Prag den dreizehnten Rang der größten Städte der Europäischen Union und bildet die tschechische Primatstadt. Die Hauptstadt Prag ist eine der 14 Regionen Tschechiens und eine der reichsten Regionen Europas.

Prag ist die historische Hauptstadt Böhmens und war eine bedeutende königliche und kaiserliche Residenzstadt im Heiligen Römischen Reich, besonders unter den Přemysliden, Luxemburgern und Habsburgern. Um 1230 wurde die seit der Frühgeschichte bewohnte Siedlung zu einer königlichen Stadt erhoben und im 14. Jahrhundert unter der Regentschaft Karls IV.zu einem politisch-kulturellen Zentrum in Europa. Mit der Karls-Universität wurde in Prag 1348 die erste Universität in Mitteleuropa gegründet. Auch das Konservatorium und die Technische Universität gehören zu den ältesten ihrer Art in Europa. Über Jahrhunderte hinweg war Prag eine Stadt, in der sich tschechische, deutsche und jüdische Kultur begegneten.

Das historische Zentrum Prags ist seit 1992 von der UNESCO als eine der 16 Welterbestätten Tschechiens anerkannt. Die „Goldene Stadt“ zeigt heute ein geschlossenes, von Gotik und Barock geprägtes Stadtbild. Sehenswürdigkeiten wie die Prager Burg, die Karlsbrücke, die mittelalterliche Rathausuhr, der jüdische Friedhof oder die älteste aktive Synagoge der Welt machen die Stadt zu einem beliebten touristischen Ziel. Mit knapp neun Millionen Touristen im Jahr zählt Prag zu den 25 meistbesuchten Städten der Welt.

Berlin im Winter

Berlin

Ich liebe dich bei Nebel und bei Nacht,
wenn deine Linien ineinander schwimmen, –
zumal bei Nacht, wenn deine Fenster glimmen
und Menschheit dein Gestein lebendig macht.

Was wüst am Tag, wird rätselvoll im Dunkel;
wie Seelenburgen stehn sie mystisch da,
die Häuserreihn, mit ihrem Lichtgefunkel;
und Einheit ahnt, wer sonst nur Vielheit sah.

Der letzte Glanz erlischt in blinden Scheiben;
in seine Schachteln liegt ein Spiel geräumt;
gebändigt ruht ein ungestümes Treiben,
und heilig wird, was so voll Schicksal träumt.

von Christian Morgenstern (* 6. Mai 1871 in München; † 31. März 1914 in Untermais, Tirol, Österreich-Ungarn)

Berlin,Deutschland

Nachtstimmung in Berlin

Nachtlied

Gute Nacht! Bis an den Morgen

Schlafen wir und uns’re Sorgen!

Unser Landeswächter wacht

Für uns alle! Gute Nacht!

Gute Nacht! Die guten Geister,

Die uns schützen, bleiben Meister

Im Getümmel ihrer Schlacht!

Gute, gute, gute Nacht!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 – 1803)

Berlin,Deutschland

Takenori Restaurant in Berlin

Wenn man in ein Dorf kommt, soll man sich an das Dorf anpassen. – (郷に入れば郷に従え。- Gō ni ireba gō ni shitagae.)

japanisches Sprichwort

Berlin,Deutschland