Sagrada Familia 4

Reserviere eine bestimmte Zeit für dich selbst und halte dich ruhigen Gemüts in Erfolg und Mißerfolg, frei von Unruhe und Verwirrung, sowohl bei frohen als bei traurigen Anlässen.

von Ignatius von Loyola (1491 – 1556)

Barcelona,Spanien

Sagrada Familia 3

Bedenke: Ein Stück des Weges liegt hinter dir, ein anderes Stück hast du noch vor dir. Wenn du verweilst, dann nur, um dich zu stärken, aber nicht um aufzugeben.

von Augustinus von Hippo

(354 – 430)

Barcelona,Spanien

Sagrada Familia 2

Unterm weißen Baume sitzend 

Unterm weißen Baume sitzend, 
Hörst du fern die Winde schrillen, 
Siehst, wie oben stumme Wolken
Sich in Nebeldecken hüllen; 

Siehst, wie unten ausgestorben 
Wald und Flur, wie kahl geschoren; – 
Um dich Winter, in dir Winter, 
Und dein Herz ist eingefroren. 

Plötzlich fallen auf dich nieder 
Weiße Flocken, und verdrossen
Meinst du schon, mit Schneegestöber 
Hab der Baum dich übergossen. 

Doch es ist kein Schneegestöber, 
Merkst es bald mit freudgem Schrecken; 
Duftge Frühlingsblüten sind es, 
Die dich necken und bedecken. 

Welch ein schauersüßer Zauber! 
Winter wandelt sich in Maie, 
Schnee verwandelt sich in Blüten, 
Und dein Herz es liebt aufs neue.

von Heinrich Heine

Barcelona ,Spanien

Sagrada Familia

Frühling

Wir wollen wie der Mondenschein
Die stille Frühlingsnacht durchwachen,
Wir wollen wie zwei Kinder sein,
Du hüllst mich in dein Leben ein
Und lehrst mich so, wie du, zu lachen.

Ich sehnte mich nach Mutterlieb’
Und Vaterwort und Frühlingsspielen,
Den Fluch, der mich durch’s Leben trieb,
Begann ich, da er bei mir blieb,
Wie einen treuen Freund zu lieben.

Nun blühn die Bäume seidenfein
Und Liebe duftet von den Zweigen.
Du mußt mir Mutter und Vater sein
Und Frühlingsspiel und Schätzelein
– – – Und ganz mein Eigen …

von Else Lasker-Schüler

Barcelona,Spanien

Rezept

Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten.
Für die paar Jahre
Wird wohl alles noch reichen.
Das Brot im Kasten
Und der Anzug im Schrank.

Sage nicht mein.
Es ist dir alles geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh,
Wie wenig du brauchst.
Richte dich ein.
Und halte den Koffer bereit.

Es ist wahr, was sie sagen:
Was kommen muß, kommt.
Geh dem Leid nicht entgegen.
Und ist es da,
Sieh ihm still ins Gesicht.
Es ist vergänglich wie Glück.

Erwarte nichts.
Und hüte besorgt dein Geheimnis.
Auch der Bruder verrät,
Geht es um dich oder ihn.
Den eignen Schatten nimm
Zum Weggefährten.

Feg deine Stube wohl.
Und tausche den Gruß mit dem Nachbarn.
Flicke heiter den Zaun
Und auch die Glocke am Tor.
Die Wunde in dir halte wach
Unter dem Dach im Einstweilen.

Zerreiß deine Pläne. Sei klug
Und halte dich an Wunder.
Sie sind lang schon verzeichnet
Im grossen Plan.
Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten.

von Mascha Kaléko

aus: Die paar leuchtenden Jahre

Barcelona,Spanien

Wer es könnte

Wer es könnte
die Welt
hochwerfen
daß der Wind
hindurchfährt.

von Hilde Domin

Barcelona,Spanien

die Zukunft

Lass doch die Zukunft schlafen

Lass doch die Zukunft schlafen, wie sie es verdient.

Wenn man sie nämlich vorzeitig weckt,

bekommt man dann eine verschlafene Gegenwart.

Franz Kafka
(* 1883-07-03, † 1924-06-03)

Barcelona,Spanien

Rennen des Lebens

Ένας μαραθώνιος σε μαθαίνουν πως είναι η ζωή. Με τη δική του αρχή, μέση και τέλος. Σε προετοιμάζουν προτού ακόμα έρθεις σε αυτήν, σε προετοιμάζουν μόλις πατήσεις το πόδι σου και συνεχίζουν να, ακάθεκτοι, μέχρι να φύγεις. Χωρίς να σε αφήνουν να ζήσεις πολλές φορές, παρά μονάχα να τρέχεις, να προσπαθείς να τρέχεις χωρίς να σταματάς. Μονάχα να τρέχεις. Μονάχα να τρέχεις σου επιτρέπουν, και πολλές φορές με δικές τους υποδειξεις, δικές τους συμβουλές, δικές τους φιλοδοξίες και στόχους στον δικό σου γαμημένο μαραθώνιο.

Με το δικαίωμα που εσύ τους αφήνεις να έχουν.
Αν με ρωτήσεις.

<<Αγώνας ζωής

von Niki Pateraki

Bei einem Marathon lernt man, wie das Leben aussieht. Mit seinem eigenen Anfang, seiner Mitte und seinem Ende. Er bereitet dich vor, bevor du ihn erreichst, er bereitet dich vor, sobald du ihn betrittst, und er geht unaufhaltsam weiter, bis du ihn verlässt. Ohne dich oft leben zu lassen, sondern nur rennend, versuchend zu rennen, ohne anzuhalten. Nur rennen. Nur laufen, das erlauben sie dir, und oft mit ihren eigenen Hinweisen, ihren eigenen Ratschlägen, ihren eigenen Ambitionen und Zielen in deinem eigenen verdammten Marathon.

Mit dem Recht, das du ihnen zugestehst.
Wenn du mich fragst.

<<“Rennen des Lebens.

Barcelona,Spanien

Hoffnung

Krieg 

Krieg bedeutet Tod .

Krieg bedeutet Leid .

Wo ist die Diplomatie geblieben?

Wo ist die Gewaltlosigkeit geblieben?

Frieden auf Erden .

Ein Leben ohne das Böse .

Ein Leben voller Wachstum .

Und ohne  Zerstörung .

Aber mit Liebe im Herzen.

von Jeannette Paterakis

Barcelona,Spanien

Nicht müde werden

Nicht müde werden
sondern dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand hinhalten.

von Hilde Domin

Patria

Patria est, ubicumque est bene”

Die Heimat ist dort, wo man sich wohlfühlt.

von Marcus Tullius Cicero

Barcelona,Spanien

Carmen

carmina

Catull.1 
Widmung an Cornelius Nepos

ad Cornelium

(1) Cui dono lepidum novum libellum
arida modo pumice expolitum?
(2) Corneli, tibi: namque tu solebas
meas esse aliquid putare nugas.
(3) Iam tum, cum ausus es unus Italorum
omne aevum tribus explicare cartis . . .
(4) Doctis, Iuppiter, et laboriosis!
(5) Quare habe tibi quidquid hoc libelli –
qualecumque, quod, o patrona virgo,
plus uno maneat perenne saeclo!

von Catull

zu Cornelius

Wem nur schenk ich das nette neue Büchlein,

Das vom trockenen Bimsstein frisch geglättet?

Dir, Cornelius! denn du glaubtest immer,

Meine Sächelchen seien nicht ganz wertlos;

Damals schon, als allein bei uns du wagtest,

Alle Zeit zu entfalten in drei Wälzern,

Grundgescheiten, bei Gott, und voller Mühsal.

Drum, was dran ist an diesem Büchlein, nimm es,

Welchen Wert es auch hat. O holde Jungfrau, 

Gib ihm länger als ein Jahrhundert Geltung!

Übersetzung: E.Gottwein 

Barcelona,Spanien