Sei mutig und stark! Fürchte dich also nicht, und hab keine Angst; denn der allmächtige Gott, begleitet dich, wohin dein Weg auch führt. (Josua 1,9)
Am 29.Mai 1944, kurz vor der Dämmerung, wurde das gesamte jüdische Viertel mit Lastwagen abgesperrt. Über Lautsprecher wurden die Juden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und auf die Straße zu kommen. Es wurde ihnen nicht erlaubt, irgendetwas mitzunehmen. Sie mussten sich auf den kleinen platzartigen Erweiterungen am nördlichen und südlichen Ende der Kondylaki-Straße versammeln. Innerhalb einer Stunde wurde die gesamte jüdische Gemeinde mit Lastwagen in das nahe bei Chania gelegene Gefängnis Agia geschafft.
Das Viertel wurde sofort von deutschen Soldaten geplündert und was übrig blieb, nahmen sich andere. Am frühen Abend war die Synagoge all ihrer religösen Kunstwerke beraubt, geschändet und ihrem weiteren Schicksal überlassen.
Nach fast zwei Wochen Gefangenschaft in Agia, bei wenig Nahrung und ohne Kleidung zum Wechseln, wurden die Juden von Chania erneut auf Lastwagen verfrachtet und ostwärts nach Heraklion geschafft. Offiziell 265 Männer, Frauen und Kinder kamen dort am 9.Juni an und wurden an Bord eines umgebauten Transportschiffes namens Tanais gebracht, das noch am selben Abend Richtung Athen in See stach. Zusammen mit ihnen befanden sich etwa 600 griechische und italienische Kriegsgefangene an Bord. Um 3:15 Uhr am frühen Morgen des 10.Juni wurde die Tanais kurz hinter der Insel Milos von einem britischen U-Boot gesichtet und sofort torpediert. Das Schiff sank innerhalb kürzester Zeit und es gab keine Überlebenden
Informationen aus der Webseite kreta-wiki.de